Gute Noten sind nicht alles: Vom faulen Teenie zur Bildungsreferentin im Lebensmittelhandwerk
Dass Wurst- und Fleisch-Talent Ramona Steinecke eines Tages in der EDEKA-Personalentwicklung als Trainerin landet, hätte sie selbst nicht erwartet. Denn die 35-Jährige stammt aus einer privaten Familien-Metzgerei, wo die Arbeit bei einem Einzelhändler nicht gerne gesehen wird. „Ich hatte damals schon ein wenig Panik, meinem Vater zu beichten, dass ich bei EDEKA Südwest anfangen werde. Er und die ganze Familie haben es aber sehr gut aufgenommen”, erzählt sie.
WIE ALLES BEGANN
Ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Fachrichtung Fleischerei hat Ramona im familieneigenen Betrieb absolviert. Dort arbeitete sie zunächst eine Zeit lang. Schließlich drückte sie doch noch einmal die Schulbank und besuchte eine Fachschule für Lebensmitteltechnik. Danach ging alles ganz schnell: Ramona landete im Fleischwerk in Rheinstetten beim Vorstellungsgespräch zur Beraterin Fleisch und Wurst. Da man aber eine/n Metzger:in gesucht hatte, wurde sie in die Personalentwicklung weiterempfohlen. Seit 2017 gehört Ramona zur EDEKA-Familie. Dort ist sie als Trainerin für die Aus- und Weiterbildung im Servicebereich Fleisch und Wurst zuständig. Zu ihren Aufgaben gehören Azubi-Trainings, Weiterbildungen für Erwachsene, Verkaufstrainings sowie das Gestalten von kreativen Fleisch- und Wurstplatten. „Ich habe es lieben gelernt”, erzählt sie.
SPANISCHE SCHINKEN-SEMINARE
Aber nicht nur das: Zu Ramonas Arbeitsalltag gehört auch der Besuch von Fortbildungsprogrammen. Zuletzt hat sie an einem dreitägigen Kurs zum/r „Zertifizierte/n Cortador:a” teilgenommen. Der Begriff „Cortador:a” kommt aus dem Spanischen und beschreibt eine/n professionelle/n Schinken-Aufschneider:in. „Es ist schwieriger, als man denkt. Man muss tatsächlich so einen Kurs besuchen, um das richtig zu lernen. Das hat richtig Spaß gemacht und ich bin stolz auf mich.”
REGIONALITÄT UND NACHHALTIGKEIT
Im Bereich Fleisch und Wurst spielen Regionalität und Nachhaltigkeit eine besonders wichtige Rolle. Dieser Verantwortung ist sich auch Ramona bewusst. Aus diesem Grund achtet sie darauf, Fleisch in geringen Mengen zu konsumieren. „Das Fleisch sollte hochwertig sein und die Haltungsform muss stimmen. Bei der EDEKA-Marke Hofglück zum Beispiel haben wir Haltungsform 4, das ist die Beste der vier Haltungsformen. Da nimmt man auch mehr Geld in die Hand”, erzählt sie. Wer an der Theke oder im Markt arbeitet, brauche fundiertes Wissen über Regionalität. EDEKA bietet deshalb regelmäßig Schulungen für Azubis an.
Im Privaten profitiert Ramona von ihrem Fleisch-Know-How. „Es ist sehr praktisch, wenn man sich mit Fleischqualität gut auskennt. Ich weiß eben genau, was wo dahintersteckt”, sagt sie.
EIN TAG ALS TRAINERIN
Als Trainerin ist Ramona sowohl im Außendienst tätig als auch in ihrem Büro am Standort in Balingen. Dabei ist sie im kompletten Südwest-Bereich unterwegs: Vom Bodensee bis nach Frankfurt. Im Seminar, wo sie den Großteil der Woche verbringt, stehen morgens um 8 Uhr bereits jede Menge Aufgaben an: Raum anschauen und aufbauen, Stühle verrücken und Flipcharts aufhängen. Besonders bei Seminaren, die viele praktische Übungen enthalten, ist die Vorbereitung aufwändig. Nebenher darf natürlich ein Kaffee nicht fehlen, wie sie selbst sagt.
GUTE NOTEN SIND NICHT ALLES
Um Erfolg zu haben, seien die perfekten Zensuren auf dem Zeugnis nicht ausschlaggebend, so Ramona. „Wenn ich an meine Schulzeit denke, und ich war ein fauler Teenie, hatte ich nicht immer gute Noten. Wenn ich mir aber überlege, wo ich jetzt bin, merke ich, dass es nicht entscheidend war. Man entwickelt sich schließlich weiter und wird reifer”, betont sie. Viel wichtiger sei, dass man sich bemüht und das auch zeigt. Wer jedoch hohes Engagement beweist, wird bei EDEKA auch belohnt: zum Beispiel mit der Azubi-Car-Aktion. Hierbei bekommen zehn Azubis ein Jahr lang einen Opel Adam zur Verfügung gestellt.
ENTWICKLUNGEN ERLEBEN
Am meisten Spaß an ihrem Beruf mache ihr der Umgang mit den Teilnehmer:innen. „Ich hatte vor kurzem eine Azubi-Gruppe bei mir, die ich über 3 Jahre lang begleitet habe. Sie hatten ihren letzten Seminartag. Diese Menschen mitzubegleiten, vom ersten Tag bis zum Ende, und zu sehen, wie sie sich entwickeln, das ist etwas total Schönes”, erzählt sie. Außerdem liebt sie die Abwechslung in ihrem Job: „Ich habe meine Praxis, ich habe aber auch mein Bürozeug und kann viel schwätzen den Tag über” (lacht).
Mittlerweile steht die ganze Familie fest hinter Ramona’s Berufsweg. „Das hätte ich vorher nicht gedacht. Aber heute kann ich mit Stolz rausgehen und sagen, ich arbeite bei EDEKA.”