Inklusion im Arbeitsalltag: Miamis Tag im CAP-Markt
Für einen Tag durfte ich im CAP-Markt in Waiblingen-Beinstein mitarbeiten und merkte dabei direkt, wie menschlich Inklusion ist. Denn bei CAP arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen eng zusammen.
CAP leitet sich von “Handicap” ab, der englischen Bezeichnung für Benachteiligung. Bereits nach wenigen Augenblicken war für mich klar: hier ist niemand Benachteiligt. Wir sind ein Team, in dem jeder gleichgestellt ist. Und wenn mal jemand etwas mehr Zeit braucht, nehmen alle besonders viel Rücksicht – das finde ich großartig!
Viele meiner heutigen Kollegen haben ein Handicap, doch alle arbeiten gerne miteinander. „Spaß habe ich immer!”, hat mir beispielsweise Chris geantwortet, als ich ihn gefragt habe, was ihm am meisten Spaß macht. Die Motorik des 27-jährigen ist zwar eingeschränkt, aber trotzdem arbeitet er immer hochkonzentriert und akkurat. Und ein freundliches Lächeln hat er sowieso stets im Gesicht.
Sabrina hat eine Lernschwäche. Ihrer Arbeit merkt man das allerdings nicht an. Die ehemalige Köchin kümmert sich mit viel Liebe zum Detail um frische Salate und Obstbecher. “Es ist wichtig, dass man sich viel Mühe gibt. Das merkt der Kunde”, sagt Sabrina. Dabei achtet sie sogar darauf, dass ihre Arbeitsumgebung auf Hochglanz poliert ist und alle Lebensmittel fein säuberlich verpackt sind.
Eines ist mir an meinem Tag im CAP-Markt ganz besonders aufgefallen und zwar ein Spruch, der an einer Wand steht: „Vieles kann ein Mensch entbehren, nur den Menschen nicht”. Warum gerade dieser Spruch? Weil in ihm so viel Wahrheit steckt. Denn eines habe ich am Ende des Tages definitiv gelernt: Ihre geistigen oder körperlichen Einschränkungen machen die CAP-Mitarbeiter durch andere Qualitäten mehr als wett. Ich konnte mir sogar etwas von ihren Arbeitsweisen abschauen. Zum Beispiel jeden Tag genauso positiv zu starten wie Chris, so hingabevoll Details zu beachten wie Sabrina, oder einfach öfter dankbar und zufrieden zu sein, mit dem was ich habe.