EDEKA Südwest – ein Unternehmen, viele Unternehmer
Es gibt zwei Arten von EDEKA-Märkten: Zum einen gibt es Regiebetriebe. Diese gehören zur jeweiligen Regionalgesellschaft, zum Beispiel zu EDEKA Südwest. Zum anderen gibt es jene Märkte, die von selbstständigen Kaufleuten geführt werden. EDEKA ist ein genossenschaftlich geführtes Unternehmen. Die vielen einzelnen Kaufleute werden durch die genossenschaftliche Vereinigung so stark, dass EDEKA zum großen Player im deutschen Lebensmitteleinzelhandel geworden ist. Um das Ganze besser zu verstehen, hat es mir geholfen, mich mit der Entstehungsgeschichte der EDEKA-Handelsgesellschaft auseinanderzusetzen.
EDEKA: Wie alles begann
Die Geburtsstunde der ersten EDEKA-Genossenschaft war 1898, als sich 21 Kaufleute in Berlin zur Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler – kurz E. d. K. – zusammengeschlossen haben. Bereits 1907 vereinigten sich 23 einzelne Genossenschaften zum Verband deutscher kaufmännischer Genossenschaften, aus der später die EDEKA Zentrale AG & Co. KG, mit heutigem Sitz in Hamburg gebildet wurde. 1911 wurde die ursprüngliche Abkürzung zum heutigen „EDEKA“.
EDEKA Südwest ist eine von sieben bestehenden Regionalgesellschaften. Da die Gründung des Unternehmens durch Kaufleute erfolgte, bilden sie auch heute noch die wirtschaftliche Basis des Unternehmens. Sie haben sehr viele Mitbestimmungsrechte. Mit den Kaufleuten steht und fällt das gesamte Unternehmen. Das zeigen auch die Zahlen: Im Südwesten gibt es 1.200 EDEKA-Märkte. 1.120 dieser Märkte werden von selbstständigen Einzelhändlern betrieben und nur 80 sind Regiebetriebe.
EDEKA basiert ursprünglich also auf den Märkten der eigenständigen Kaufleute. Im Laufe der Zeit gründete das Unternehmen jedoch auch eigene Filialen, um entwickelte Konzepte zu testen und eine stabile Basis für das Unternehmen zu schaffen. Mittlerweile ist dieser Trend aber wieder rückläufig, denn: Die regionalen Kaufleute sind oft viel näher am Kundenwunsch und am Puls der Zeit.
Was bedeutet das für Ausbildungssuchende?
Je nachdem, ob du dich bei dem E-Center in deiner Stadt oder einem Regiebetrieb bewirbst, ist der Ablauf etwas anders.
Ein Unterschied besteht beispielsweise darin, wer über deine Anstellung entscheidet. Hattest du ein Vorstellungsgespräch in einem E-Center, so muss der Marktleiter erst Rücksprache mit dem Bezirksleiter halten. Anders ist das im SEH, dem selbstständigen Einzelhandel: Der jeweilige Unternehmende oder angestellte Marktleitende muss keine Rücksprache mit der Zentrale über deine Einstellung halten. Er allein hat die Entscheidungsfreiheit darüber, wie viele Personen er beschäftigen möchte. Auch in der Bezahlung der Mitarbeitenden muss er sich nicht an tarifvertragliche Bestimmungen halten. Du kannst deine Vergütung mit ihm aushandeln.
Bist du beim E-Center, einem Regiebetrieb, angestellt, erhältst du deine Lohnabrechnung am Ende des Monats von Mitarbeitenden der Zentrale. Dein Lohn, Weihnachts- und Urlaubsgeld sind tarifvertraglich festgelegt.
Unterschiede hinter und vor den Kulissen der Märkte
Der selbstständige Einzelhändler hat eine größere Entscheidungsfreiheit darüber, wie er seinen Markt führen möchte. Er muss lediglich einen Großteil seiner im Markt geführten Waren über den EDEKA-Großhandel beziehen. Ansonsten kann er stärker regionale Lieferanten mit einbeziehen und neue Trendprodukte schneller implementieren. Der selbstständige Einzelhändler hat viel Entscheidungsfreiheit über sein Sortiment. Er kann nach eigenem Belieben Standardartikel auslisten und zum Beispiel gegen regionale Alternativen austauschen.
Für Märkte der Regie gibt es feste Strukturen, die von der Zentrale aus gesteuert werden. Das garantiert ein einheitliches Erscheinungsbild der EDEKA-Märkte. Neue Lieferanten oder Hersteller müssen erst über die Zentrale gelistet werden. Was das bedeutet? Es werden Preise zwischen Händlern, beziehungsweise Herstellern, und der Zentrale vereinbart, um die Produkte im Markt anbieten zu können. Wie viele Produkte im Regiemarkt angeboten werden können, kommt auf die Größe des Marktes an. Dabei gibt es immer ein bestimmtes Basis-Sortiment, das in jedem Regiemarkt zu finden ist.
Egal ob Regiemarkt oder SEH – Hauptsache EDEKA!
Wenn du deine Ausbildung in einem der EDEKA-Märkte absolvierst, bekommst du diese Unterschiede kaum zu spüren. Die Tätigkeiten in den verschiedenen Abteilungen bleiben nämlich dieselben. Die Ausbildungsgehälter weichen in der Regel kaum voneinander ab und die Azubis einer Region besuchen – unabhängig von Regiemarkt oder SEH – in der Regel auch die gleiche Klasse in einer Berufsschule.
Und das Wichtigste zum Schluss: Spaß macht die abwechslungsreiche Arbeit bei EDEKA Südwest überall!
Hast du auch Interesse an einer Ausbildung oder einem dualen Studium bei EDEKA Südwest bekommen? Dann findest du hier mehr Informationen dazu. Schau außerdem auf unseren weiteren Kanälen, wie Instagram, TikTok oder YouTube vorbei, um mehr über die spannende Ausbildungswelt von EDEKA Südwest zu erfahren!